Ludwigshafen am Rhein? Oder vielleicht Ludwigshafen – Stadt am Fluss? Nun ja, Es mag  jedem selbst überlassen sein, wie er sich mit seiner Heimatstadt idendifiziert. Für mich ist und  bleibt diese relativ junge Ansiedlung der Inbegriff ungebremster Schaffenskraft. Hat man in  den zurück liegenden Jahren namhafte Unternehmen von der Bildfläche verbannt, strebt man  einer viel mehr aristokratisch angehauchten, mondänen City (Bebauung des neuen  Wohnviertels „Rheinufer Süd“) entgegen, Ludwigshafen wird immer eine Metropole der Arbeit  bleiben und noch in Jahren unter dem Schatten ihrer Nachbarstadt Mannheim existieren. Ein  Großteil der Bevölkerung verdient seinen Unterhalt in dem weltweit größten Chemiekonzern  und das ist gut so. Ab 1820 entstand auf dem  Gelände eine private  Handelsniederlassung mit  künstlichem Hafen-becken,  die am 14. März 1843, auf  Initiative des pfälzischen  Regierungspräsidenten Fürst  Eugen von Wrede, von  Bayern erworben wurde.  Dieser Freistaat benannte sie  zu Ehren von König Ludwig I.  von Bayern, in Ludwigshafen  um und unterstützte die  rasche Vergrößerung als  industrieller Gegenpol zur  badischen Stadt Mannheim  1852 verlieh König Maximilian II. Ludwigshafen die Rechte einer Gemeinde, die sich bedingt  durch zahlreiche nähere Ansiedlungen (der heutigen Stadtteile) rasch vergrößerte. Kurioses  am Rande – einige Vororte sind weit älter als diese Stadt selbst, die im Gegensatz zu ihrer  
rechtsrheinischen Nachbarstadt Mannheim gerade mal etwas  mehr als 160 Jahre als Stadt vorweisen kann.  Und dennoch tut sich derzeit  Vieles in städtebau-licher  Hinsicht. Man mag darüber denken, wie man will. Nach Ende  des letzten Krieges – die Stadt war weitgehend zerstört –  begann der Wiederaufbau und immer wieder fanden hier und da  Veränderungen statt. In den sechziger Jahren des  zurückliegenden Jahrhunderts (um 1960) bahnte sich eine  imposante Modernisierung an. Das Zeitalter einer  infrastrukturellen Neufindung Ludwigshafens nahm seinen Lauf.  Verlegung des alten citynahen Kopfbahnhofs an seinen jetzigen  Standort im Stadtteil West, Bau einer Hochstraße im Zuge der  prognostizierten Beschäftigungs-analyse beim Chemiegiganten  bis ins Jahr 2000, die Errichtung einer zweiten  Rheinüberquerung, um dem zunehmenden Individualverkehr  gerecht zu werden und so weiter, und so weiter.  Und nun? Es geht in eine weitere Runde, dank der gegenwärtigen Oberbürgermeisterin. Für sie hat das  magische Zauberwort „Stadtentwicklung“ eine ganz besondere Bedeutung. Was damit erreicht werden soll,  scheint mir bislang noch etwas unklar. Die Innenstadt blutet aus, traditionelle Geschäfte haben längst  geschlossen. Dafür sprießen immer mehr „Shopping-Center“ aus dem Boden, nehmen den Kleinen die Luft,  die sie zum atmen bräuchten. Weithin bekannte Wahrzeichen fallen der Abrissbirne zum Opfer, um für neue  Ideen platz zu schaffen. Hier lautet die Devise nicht mehr „Tradition muss erhalten bleiben“, sondern gefragt  sind nur noch finanzkräftige Investoren, denen der Standort Ludwigshafen im Prinzip egal ist. Rendite muss  das neue Objekt abwerfen – mehr nicht. Auch über die Köpfe der alteingesessenen Bevölkerung hinweg.  Trotzdem versuche ich, mit dieser meiner Heimatstadt im Einklang zu leben, auch wenn es nicht immer  leicht ist.  Und ich denke, es wird den meisten Mitbürgern ebenso gehen. 
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